.

Willkommen auf meinem Blog!
Hier gibt es in sehr unregelmäßigen Abständen Neues von mir aus Havanna und dem Rest von Kuba.
Wenn du mir irgendwas mitteilen willst, schreib ne E-Mail !
Und nicht verwirren lassen! Wenn sie als unzustellbar zurück kommt hat nur unser Server hier mal wieder Schluckauf. Einfach ein paar Stunden später nochmal versuchen!



7. Januar 2010

Weihnachtsfeiertage

Ach wie schön, man kann hier seine Einträge zurück datieren! Und *zack* schon sieht es nicht mehr so aus, als hätte ich lange nichts mehr geschrieben, sondern du schon lange nicht mehr hier nachgeschaut… *freu*

Also, am ersten Weihnachtsfeiertag sind Jessica und ich schon in aller Frühe aufgebrochen um einen dreitägigen Ausflug in den Westen Kubas zu machen. Geplant waren so gut wie alle Sehenswürdigkeiten im Westen von Havanna zu besichtigen und jeweils einmal in Vinales und Soroa zu übernachten. Wir waren pünktlich zu vereinbarten Uhrzeit in der Empfangshalle des Habana Libre Hotels, aber natürlich mussten wir mal wieder warten. Nach knapp einer halben Stunde (also für kubanische Verhältnisse noch überpünktlich) kam dann ein netter Junger Man mit einem Cubanacan T-Shirt in die Halle und fragte laut nach einem „Floriann“. Damit waren dann wir gemeint. Erste große Überraschung des Tages: die „Reisegruppe“ bestand nur aus uns beiden! Plus dem Reiseleiter und dem Fahrer machten wir uns also zu viert in einem Taxi auf den Weg…


Tag 1: Habana – Vinales

Der erste Stopp war die kleine Stadt Pinar del Rio. Nun, für jemanden der ganz neu in Kuba ist bestimmt ein wenig interessant, aber wenn man schon so viel von Havanna gesehen hat, ist das nicht mehr ganz so. Schöne Straßen, hübsche Gebäude mit vielen Säulen und auf den Straßen alles unterwegs, was noch teilweise fährt. Fast so wie in Havanna eben.

Da blöderweise auch alle Tabakfabriken in Kuba für 2 Wochen „Betriebsferien“ hatten, fiel die Besichtigung einer eben solchen aus. Schon komisch, da wir laut unserem Tourplan eigentlich in diesen drei Tagen 2 davon hätten besichtigen sollen. Man hätte jetzt erwarten können, dass der Kerl der mir den Ausflug verkauft hat, das hätte wissen müssen, aber ok.
Ein geschätzt 45 Jahre alter Kubaner kann ja auch nicht alle Details über sein eigenes Land wissen. Oder will es gar nicht, wenn er dadurch einen Ausflug zu einem günstigeren Preis anbieten müsste…
Danach ging es dann weiter zum Mural de la Prehistoria. Einer großen angemalten Felswand. Warum irgendjemand mal auf die Idee kam das zu machen ist mir immer noch nicht so ganz klar, aber hübsch sieht es aus!

Ganz in der Nähe gab es dann auch das erste Essen des Ausfluges und das war echt gut. Das erste und nicht letzte mal, dass Jessica und ich auf die Frage was wir als kostenloses Getränk zu unserem Essen haben wollen einstimmig mit „Cerveza!“ geantwortet haben. *grins*
Nach dem Essen ging es weiter in unser Hotel für diese Nacht nach Vinales. Als ich das erste mal die Aussicht über dieses Tal gesehen habe, stand auch mir kurz der Mund offen! Ein wirklich wunderschönes Fleckchen Erde. Noch besser wurde es nur, als wir das Hotel und unser Zimmer gezeigt bekamen. Das Hotel war so in den Hang gebaut, dass wir von unserem Balkon aus fast das ganze Tal überblicken konnten. Echt Genial!

Ich wollte vor dem Essen noch mal in den hübschen Pool des Hotels springen um endlich mal wieder ein paar Bahnen schwimmen zu können. Als ich aber im Vorbeilaufen eine „la cucaracha“ sehen konnte, die wohl beim Versuch ihren Freischwimmer zu machen gescheitert war und jetzt in Rückenlage an der Oberfläche trieb, war dann mir nicht mehr so nach Schwimmen zu mute.
Nach einem ausgiebigen Abendessen und einem Cocktail an der Bar war dann der erste Tag dann auch schon beendet.


Tag 2: Vinales – Cayo Levisa – Soroa

Dieser Tag ist eigentlich schnell zusammen gefasst…
Nach dem Frühstück im Hotel ging es mit unserem Taxi los Richtung Cayo Levisa. Das letzte Stück dann mit einem kleinen Boot und schon waren wir an einem absoluten Traumstrand auf einer kleinen Insel ein paar Kilometer vor dem Kubanischen Festland. Dort hatten wir einen ganzen Tag lang nichts anderes zu tun als zu schwimmen, auf ner Liege rum zu gammeln und den Saft aus aufgeschlagenen Kokosnüssen zu schlürfen. Und so haben wir dass dann auch gemacht! :)

Mittags gab es sehr tollen Fisch, den der Koch glaube ich direkt mit der Angel auf den Grill geworfen hat. Jedenfalls hat er so geschmeckt. Abends ging es dann im Sonnenuntergang mit dem Boot zurück und danach eigentlich nur noch in unser zweites Hotel nach Soroa.
Wie gesagt: Eigentlich…
Was jetzt folgte war die abenteuerlichste Autofahrt meines Lebens! Ich weiß leider immer noch nicht so genau was das Problem war, aber scheinbar war die offizielle Straße nach Soroa immer noch wegen dem letzten Wirbelsturm unbefahrbar und so fragte sich unser Fahrer zu einer „Ausweichroute“ durch. Anfangs folgten wir noch einem kleinen weißen Bus, der die Straße scheinbar kannte, aber der hatte uns bald abgehängt.
Dazu muss man erklären, dass die Straßen hier, auch wenn sie meistens eigentlich ganz gut aussehen, Schlaglöcher haben bei denen man jeden Moment erwartet ein Bauarbeiter würde seinen Kopf raus strecken. Und so auch diese. Unser Fahrer ist beim Versuch dem kleinen Bus zu folgen durch ein paar dieser Löcher gerauscht, was uns ein paar mal fast ein Rad gekostet hätte. Irgendwann hat er es dann aufgegeben und ist immerhin ein wenig langsamer gefahren. Aber die Straße wurde schlimmer und schlimmer. Das es bereits Nacht war, wir seit dem wir den weißen Bus vor uns verloren hatten kein anderes Auto mehr gesehen hatten und wir auf dieser Bergstraße mitten im Wald auch keinen Handy Empfang hatten, beunruhigte Jessica und mich so ein klein wenig.
Irgendwann mussten wir auch noch an einem „Schlagloch“ aussteigen, damit unser Taxi etwas mehr Bodenfreiheit bekam um es umfahren zu können.
Schlagloch steht hier in Anführungszeichen, weil unser Golf Kombi da komplett rein gepasst hätte. Da war einfach ein 3 m langes Stück Straße die Böschung runter gerutscht und hatte ein 1 m tiefes Loch zurück gelassen. Auf der anderen Seite hatte aber schon jemand ein paar Bäume gefällt und so konnte man das Loch ganz vorsichtig umfahren.
Wenn unser Fahrer dieses Loch ein wenig später gesehen hätte, ein wenig schneller gewesen wäre oder nicht so beherzt gebremst hätte, wären wir jetzt, na ja, keine Ahnung! Was passiert denn mit einem Auto, wenn es in so ein Loch fährt? Hat der ADAC das mal getestet? Jedenfalls wäre es nicht lustig gewesen!
Irgendwann kamen wir dann doch noch lebend in unserem Hotel in Soroa an und sind nach einem noch besseren Abendessen als am Vorabend ins Bett gefallen.



Tag 3: Soroa – Las Terrazas – Habana

Nach einem sehr guten Frühstück ging es gleich los in den Orchideen Garten in Soroa. Der war lustiger Weise gleich neben unserem Hotel. Also mit Sack und Pack ins Taxi, zwei mal abgebogen und schon waren wir da. In diesem garten gab es nicht nur alle möglichen Orchideen Arten zu bestaunen, sondern auch noch ganz viele andere Pflanzen.

Danach ging es weiter zum „Salto de agua“ in der Nähe der Stadt. Denke auch jemandem ohne Kenntnis der Spanischen Sprache wird klar sein was das war. Oder? Doch nicht? Ein Wasserfall! Was nicht in der Reisebeschreibung stand war, dass man um da hin zu kommen vom Parkplatz aus 300 Stufen runter laufen musste. Runter ging ja noch, aber danach wieder hoch…Phu! Sag ich mal. Aber es hat sich gelohnt hat es sich! Ein wirklich tolles Plätzchen mitten im Wald zwischen ein paar Bergen.

Danach ging es Schlag auf Schlag weiter: Erst haben wir kurz an einem hübschen See angehalten, dann weiter zu einer alten Kaffee Plantage, wo ich auch mal die große Mühle drehen durfte.
Dort noch was gegessen und weiter einen tollen Kaffee in einem privaten Cafe trinken und wieder ab ins Auto.
Kurz bei einem Hotel angehalten, dass um einen Baum herum gebaut wurde und zum Schluss noch bei den „Bädern des San Juan“ vorbei geschaut.

Da gab es auch ein Hotel nebenan und wir konnten im Vorbeigehen einen Blick auf das Abendessen der Hotel Gäste werfen...Das sind übrigens Spanferkel auf dem Bild. Keine Meerschweinchen! Hätte mal eine Packung Zigaretten daneben stellen sollen, damit man einen Größenvergleich hat. Aber essen hätte ich die trotzdem nicht wollen. Wer weiß wie lange das da schon rum lag...

Von den Bädern aus ging es dann wieder zurück nach Havanna und der nette Fahrer hat uns sogar bis vor die Haustür unserer Casa gefahren. Sehr freundlich!

Alles in allem also ein sehr schöner Ausflug! Am 30.12. sind wir dann mit Elli und Philipp zu unserm Freund Rafael nach Moron gefahren um mit ihm und seiner Familie Sylvester zu feiern. Den Bericht dazu schreibe ich auch ganz bald noch…ehrlich…versprochen!

Bis denne!

6. Januar 2010

Heilig Abend in Havanna!

Heilig Abend in Havanna!

Erstmal ein bisschen was theoretisches über Religion hier in Kuba...ja ich weiß, stinklangweilig, aber wenn es dir egal ist, kannst du auch bis zum ersten Bild springen.

Die mittlerweile über elf Millionen Einwohner dieser kleinen Insel hier bezeichnen sich selbst zu 12% als Schwarze, 22% als Mulatten und 66% als Weiße. Wobei die Grenzen da sehr fließend sind und ich glaube wir Europäer einige „Weiße“ hier noch eher als „Mulatten“ und einige „Mulatten“ doch eher als „Schwarze“ bezeichnen würden. Aber das alles hat ja erstmal nichts mit Religion und schon gar nichts Mit Weihnachten zu tun. Aber ich denke so ein wenig mit Zahlen um sich werfen gibt so einem Eintrag hier eine kleine intellektuelle Note...
Zur Religionszugehörigkeit gibt es auch keine eindeutige Statistik, aber die katholische Kirche sagt, dass ihr 5% der Kubaner angehören würden...kann man jetzt glauben oder eben nicht. Was das auf jeden Fall aussagt ist, dass Weihnachten hier keine sehr große Bedeutung hat. Bis auf einige wenige grausam blinkende Bäume aus Plastik in den Fenstern der Wohnungen und genauso geschmacklos dekorierte, aber natürlich mit der Zahl der Sterne immer größer werdende, Bäume in den Eingangshallen aller Hotels, hat man hier von der Weihnachtszeit nicht viel mit bekommen.
So war es dann auch am heiligen Abend ganz normal in der Stadt. Wir haben uns noch die Mühe gemacht und einen Tisch im Havanna Libre Hotel reserviert. Hätten wir uns auch sparen können, da war noch weniger los als sonst. Aber von vorne...
Erstmal sind Jessica und ich von unserer Casa in der Stadt raus zur Cujae gefahren um uns mit dem Philipp zusammen ein wenig den Stadtteil Marianau an zu schauen und dann bei uns in der Bude Bescherung zu feiern. Marianau ist ein Stadtteil von Havanna und von unserer Uni aus der Erste, wenn man Richtung Innenstadt fährt. Da man dort normalerweise keine Touristen zu Gesicht bekommt, gibt es dort auch keine „Hello mi Freeend, wona bei Cigarr?“- Menschen. Man kann da ganz entspannt einkaufen gehen und sich auch mal in den „Park“ setzten und ein kühles Bierschen genießen.
Die Bescherung danach war dann auch echt süß! Wir haben die 4 Kerzen aus Philipps Adventskalender angezündet und die Geschenke verteilt. War schon so ein bisschen wie zu Hause! Außer natürlich, dass wir auch ein wenig guten Rum dazu getrunken haben. Das könnte ich bei uns zu Hause auch mal als Tradition einführen...mal sehen, ob sich das durchsetzt!
Danke auch noch mal an meine Familie für die tollen Geschenke! Denke aber das dicke Buch werde ich erst zu Hause lesen können.


Danach sind wir drei dann ins Havanna Libre gefahren und haben dort fürstlich gespeist...natürlich mit dazu passenden Getränken...kann man das auf dem Foto erkennen?



Über die Preise oder die Anzahl der Wochen, die wir mit dem Geld an den Kioskos hätten essen können, spare ich mir an dieser Stelle mal jeden Kommentar...es ist ja nur einmal heilig Abend!
Auf dem Weg dorthin haben wir auch noch gesehen, dass es hier wohl doch so was wie einen „Weihnachtsbraten“ gibt. Warum der im Bus transportiert wird ist mir immer noch nicht klar, aber gerochen hat er genial!

Nach dem Essen sind wir dann noch zu dritt in die Casa von Jessica und mir gegangen und haben uns einige Cocktails aus Früchten, die wir mittags auf dem Bauernmarkt in Marianau gekauft hatten, zusammen gezaubert. Irgendwann waren wir dann auch etwas „borracho“ und der Philipp musste ja seinen letzten P9 Bus Richtung Cujae noch erwischen. Also waren wir schon relativ früh im Bett. Das war auch ganz gut so, denn am nächsten Morgen sind Jessica und ich schon relativ früh zu einem Ausflug nach Pinar del Rio aufgebrochen...davon mehr im nächsten Bericht!

Bis bald und nachträglich noch frohe Weihnachten an euch alle!

Flo